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Prominente Meinungen: 

Prof. Dr. Günter Dippold,   
10.11.2019

"So viel Bereitschaft......ein Vollpflastern ganzer Täler mit schlechtester Industriearchitektur, ein ungehemmter Flächenfraß – ....."

"Und zu Füßen von Vierzehnheiligen,
auf der Showtreppe dieser architektonischen Diva,
sollen Logistikhallen mit 150 (200) Metern Länge
und acht Metern Höhe entstehen.
Ein Lastwagenparkplatz ....
Was will man der Heimat da antun!
Ein eklatanter Fall fehlender Wertschätzung
für das Eigene in der Heimat."
Aus: 

Click hier:_____10.11.2019_25 Jahre im Amt: Bezirksheimatpfleger Prof. Guenter Dippold


Ursula Sowa, MdL ,
Bündnis 90/ Die Grünen , Architektin 
Dieser Ort ist so einmalig, nämlich in der unmittelbaren Sichtachse von Schloss Banz und Vierzehnheiligen,
dass er auf keinen Fall durch dieses jeden Massstab  sprengendes Gewerbegebäude verbaut werden darf.
Es wäre eine schlimme Bausünde im Gottesgarten !

 

Prof. Dr. Günter Dippold,   12.11.2019
Ausführliche Stellungnahme

Wenn vom oberen Maintal als „Gottesgarten“ gesprochen wird,
dann rührt dies vom Gegenüber des einstigen Benediktinerklosters
Banz und der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen her.

Beide Bauten sind aufeinander bezogen, denn die Bauachse von
Vierzehnheiligen ist nach Banz ausgerichtet. Sowohl die Banzer Klosterkirche als auch die Basilika Vierzehnheiligen sind Meilensteine der europäischen Architekturgeschichte.
 
Um zu wirken, darf das&Maintal zwischen diesen Juwelen nicht übermäßig beeinträchtigt werden. Leider ist diese einst betörend schöne Landschaft bereits durch das Wuchern des Gewerbegebiets Seubelsdorf seit den 1970er Jahren und durch den Autobahnbau
vor gut einem Jahrzehnt schwer gestört.
 
Neuerdings wird die Landschaft weiterhin durch einen Industriebau belastet, der für diesen Raum einen angemessenen Maßstab sprengt.
Doch endgültig wird jedes Maß überschritten, wenn nunmehr auch der Raum südlich der Autobahn bebaut wird.
 
Die Argumentation darf nicht heißen: Wegen eines vorhandenen Großbauwerks sind nun die Tore für alles Weitere geöffnet. Richtig ist vielmehr: Das Tal ist stark geschunden. Jetzt muss Schluss sein!
Sonst wird alles Gerede vom „Gottesgarten“ zum Gewäsch.

Die Blickachse zwischen Banz und Vierzehnheiligen wird nicht erst dann vernichtet, wenn von der Banzer Terrasse aus Vierzehnheiligen nicht mehr zu sehen ist. Sie ist bereits dann zerstört, wenn es immer weniger Punkte gibt, von denen aus man als Fußgänger beide Baudenkmälerzugleich sehen kann.
 
Sie ist zerstört, wenn der besagte Blick von der Banzer Terrasse von riesigen Flachdachbauten abgelenkt wird, die weit dominanter
sind als die Fassade der Basilika.
 
Ferner ist es nicht hinnehmbar, wenn mehrere Hektar fruchtbares Ackerland versiegelt werden. Nicht Hallen, Asphaltflächen und Lkws ernähren am Ende die Menschen, sondern der Boden, den verantwortungsvolle Landwirte bebauen.
 
Überdies kann die Existenz eines wirklich erfolgreichen Unternehmens doch nicht von einem bestimmten Bauplatz abhängen.
 
Logistikhallen zu Füßen von Vierzehnheiligen sind aus denkmalpflegerischer Sicht nicht verträglich. Denn gerade die Front von Vierzehnheiligen zum Maintal hin ist auf Fernsicht berechnet.
 
Um zu wirken, muss der Blick aus dem Tal hoch nach Vierzehnheiligen frei bleiben. Der Raum zwischen dem Ortsrand Lichtenfels (Waldstraße), der B 173 und der Vierzehnheiligener Straße in Grundfeld muss daher von Bebauung frei bleiben.
 
Die Entwicklung in Seubelsdorf bzw. zwischen Seubelsdorf und Grundfeld zeigt, dass – wenn die Bebauung erst einmal begonnen hat – die nächsten und übernächsten Projekte folgen werden.
 
Würde eine Bebauung zwischen B&173 und Staatsstraße 2197
zugelassen, was wäre dann der nächste Schritt? Würde dann nicht über kurz oder lang eine Bebauung auch südlich der Staatsstraße erfolgen, am Hang des Vierzehnheiligener Berges?
 
Werden auch nur die jetzt zur Diskussion stehenden Hallen gebaut, dann wird Vierzehnheiligen vom&Maintal&aus nicht mehr zu sehen sein. Die prägnante, um 1930 gepflanzte Baumreihe vom Seubelsdorfer Kreuz zum Waldrand, die als Wallfahrerweg zu Vierzehnheiligen gehört, wird ihre starke Wirkung nicht mehr besitzen.
 
Deshalb:
Keine weitere Bebauung in dem Stück Gottesgarten,
der noch übrig ist!

Prof. Dr. Günter Dippold